Zwei Dinge waren augenfällig an diesem ersten Wochenende der Lenzburger Pferdesporttage: Der Dressursport ist zur Domäne der Damen geworden, waren doch in den Starterlisten nur ganz vereinzelt die Namen männlicher Konkurrenten zu finden. Ausserdem scheinen die Liebhaber dieser schönen Sportart etwas dünn gesät, war man doch an allen drei Tagen meist unter sich, obwohl – und dies sei speziell betont – dem Publikum spannender, aber naturgemäss weniger spektakulärer Sport offeriert wurde.
ohne neid auf konkurrenz
Sie sind ein eigenes Völklein, diese Dressurreiter. Konzentriert im Parcours, immer bereit, ihr Bestes zu geben. Sie ärgern sich, wenn es nicht ganz nach Wunsch klappt, können sich aber auch neidlos über eine gute Darbietung der Konkurrentin freuen. Und feine Auftritte konnte man immer wieder beklatschen, bei denen die Harmonie zwischen Ross und Reiter bestach, bei denen auch dem Laien schnell klar wurde, dass ein derartiger Ritt nur dank intensivem Training und einer besonderen Beziehung zwischen Mensch und Tier möglich ist.
Wie verbreitet und darum offensichtlich beliebt das Dressurreiten ist, zeigte sich an den immerhin elf Durchgängen mit verhältnismässig stattlichen Teilnehmerzahlen. Höhepunkt der sportlichen Darbietungen war dann die kombinierte Equipenprüfung am Sonntagnachmittag, bei der es darum ging, nach einem von jeweils zwei Paaren in grösstmöglicher Harmonie gezeigten Dressurprogramm noch vier Sprünge zu absolvieren. Dabei zeigte sich immer wieder, dass es offensichtlich gar nicht so einfach ist, seinen Vierbeiner nach dem konzentrierten Agieren im Parcours nun auch noch zum Springen zu bewegen.
Hübsch war das Showprogramm vom Samstagabend, wobei die kleinsten Reiterinnen auf ihren Ponys speziellen Beifall erhielten. Für drei Mitglieder des Reitvereins Lenzburg ging es bei den «Six Barres» darum, vier jeweils um 10 Zentimeter höhere Hindernisse zu bewältigen, worauf acht Damen des Freiberger-Teams Aargau in einer ebenso schönen wie rassigen, fein aufeinander abgestimmten Quadrille brillierten.
ob ross oder motocross . . .
Nach einer Aerobicnummer des Nachwuchses bewiesen Vereinsmitglieder mit ihren Gleitschirmen, dass man auch in Reitermontur direkt vom Himmel «fallen» kann. Schliesslich wetteiferten die Geschwister Vroni und Ueli Senn auf einem Spring- und Geschicklichkeitsparcours in unterschiedlichen Hobbys, die Schwester per Ross, der Bruder auf der Motocross-Maschine. Das kommende Wochenende der Lenzburger Pferdesporttage steht im Zeichen des Springsportes. Bereits am Donnerstagabend trifft man sich zur Vereinsprüfung. Traditionsgemäss gehört der Freitag den Senioren. Am Samstag gibt es neben Reitsport ein Beachvolley-Turnier und am Sonntag ein Rahmenprogramm mit «donnernden Hufen».
Die Reiterinnen des Aargauer Freiberger-Teams zeigten im Rahmen des Showprogramms vom Samstagabend eine perfekt ausgeführte Quadrille.