Jedes Mädchen ist ein Star – dieses Konzept war der rote Faden, der sich durch die Aufführung der Ballettschule Starlight im Kurtheater Baden zog.
Kleine Täubchen flattern über die Bühne. Szenenapplaus. Schneewittchen tanzt mit den sieben Zwergen. Szenenapplaus. Die 95 Tänzerinnen der Badener Ballettschule Starlight wurden während ihres zirka zweistündigen Auftritts tüchtig gefeiert. Besonders die kleinen Ballerinasernteten für ihre unbefangenen und teilweise ungeplanten Einlagen begeisterten Applaus aus den Zuschauerrängen. Dort sassen vorwiegend die Eltern der Mädchen und fieberten mit ihren Tanzkünstlerinnen mit.
Lächeln und Ernste Blicke
Die Geschichte des aufgeführten Märchenstücks stand denn bei dieser «Familienfeier» auch eher im Hintergrund. Sie stammt aus den Federn von Otto Frey, Leiter der Ballettschule, und von Christine Schneider, Ballettlehrerin.
Die beiden Ballettprofis wollten die grosse Showstunde ihrer Schützlinge möglichst kindergerecht gestalten, wie Frey betonte. Viel Bewegungsraum, eine einfache Geschichte, bunte Märchengestalten und Gruppentanz für die kleinen Mädchen ab vier Jahren. Die älteren Ballerinashatten hingegen die Gelegenheit, ihr tänzerisches Talent in Einzelauftritten zur Schau zu stellen. Einige Märchenfeen schwebten gar im anspruchsvollen Spitzentanz über die Bühne – wobei allerdings das sonst verbreitete Lächeln der Tänzerinnen etwas verloren ging.
Die liebevoll geschneiderten Kostüme der Clowns, Kammerzofen, Chäferli und Sternchen strahlten hingegen unablässig von der Bühne. Über 200 märchenhafte Gewänder hatte Christine Schneider im Vorfeld der Auftritte eigenhändig hergestellt.
Klassisches Ballett Ade
Schneider spielte auch auf der Bühne eine wichtige Funktion: Sie trat in diversen Rollen mit den Jüngsten der 95 Mädchen als «Ballettmami» auf und gab ihnen Halt im Rampenlicht. Nicht selten warfen die kleinen Märchenfiguren einen verstohlenen Blick auf die Ballettlehrerin, um ja nicht aus dem Takt zu geraten. Eine schwierige «Mission» für die Ballerinas, tanzte die Starlight-Gruppe doch zu über 85 Musikstücken – mal Klassik, mal Volksmusik, mal moderne Klänge. «Die Zeiten des klassischen Balletts sind vorbei», sagt Frey zum abwechslungsreichen Musik- und Tanzprogramm. Farbige und spannende Shows seien heute gefragt – wie die TV-Auftritte des berühmten («Bambi»-)«Starlight»-Ensembles, aus dem die heutige Ballettschule in Baden hervorgegangen ist.
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